Hamon ist die Bezeichnung für Zierstreifen oder Muster auf der Klinge japanischer Messer und Schwerter, beispielsweise Katanas. Diese Technik erzeugt kontrastierende Linien auf der Schwertklinge und ist eines der charakteristischen Elemente der japanischen Schwertkunst. Hamon ist das Ergebnis des differenziellen Härtungsprozesses der Klinge. Beim Differentialhärten handelt es sich um eine Technik, bei der verschiedene Teile der Klinge unterschiedlich gekühlt werden, wodurch unterschiedliche Härte und Flexibilität entstehen. Dies wird erreicht, indem die Klinge mit einer Tonschicht mit genau definierten Formen bedeckt wird. Anschließend wird die Klinge auf eine hohe Temperatur erhitzt und schnell abgekühlt. Durch unterschiedliche Abkühlung bilden sich in verschiedenen Teilen der Klinge unterschiedliche Stahlstrukturen. Hamon ist dann eine sichtbare Folge dieser Differenzierung im Stahlbau. Die Form und das Muster von Hamon werden von vielen Faktoren beeinflusst, darunter der Stahlzusammensetzung, der Tonzusammensetzung, der Härtetemperatur und -zeit sowie den Schleif- und Poliertechniken nach dem Abschrecken. Jeder Hamon ist einzigartig und kann als „Seele“ des Schwertes interpretiert werden. Neben der ästhetischen Wirkung hat der Hamon auch einen funktionalen Zweck: Er sorgt dort, wo nötig, für Stärke und sichert die Schneide des Schwertes. Hamon ist somit eines der Hauptelemente, die japanische Schwerter wie Katana zu so einzigartigen und geschätzten Kunstwerken machen.